Warm, wärmer, Dezember: Vom Winter keine Spur
Der Dezember war bislang in weiten Teilen des Landes von deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen geprägt. Im Flächenmittel lagen die Werte bislang um rund 2 Grad über dem langjährigen Mittel. Besonders groß fielen die Abweichungen im Bergland und im äußersten Osten aus, während Inversionwetterlagen in manchen Tallagen der Nordalpen für durchschnittliche Verhältnisse gesorgt haben.

In den kommenden Wochen deuten die Modelle auf rege Tiefdrucktätigkeit über dem Atlantik, während Mitteleuropa unter Hochdruckeinfluss liegt und nur vorübergehend von atlantischen Tiefausläufern beeinflusst wird. Mit einer überwiegend westlichen bis südwestlichen Strömung gelangen dabei weiterhin milde Luftmassen zum Alpenraum, wobei sich in den Niederungen regional kalte Luft hält und sich eine Inversionwetterlage einstellt.

Schnee adé, Sonne olé
Der Wintereinbruch im November hat heuer in einigen Skigebieten einen frühen Saisonstart ermöglicht. Die derzeit noch günstige Ausgangslage in einigen Regionen wird allerdings nicht von Dauer sein: Bis auf Weiteres ist kein Neuschnee in Sicht und vor allem in mittleren Höhenlagen liegen die Temperaturen deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. In diesem Höhenbereich sind auch kaum günstige Zeitfenster für künstliche Beschneiung zu erwarten. Höher gelegene Skigebiete bekommen zwar ebenfalls keinen Neuschnee, können sich aber zumindest über reichlich Sonnenschein freuen – zudem hält sich der bereits gefallene Schnee hier deutlich besser.


Erster Trend für Weihnachten
Die Kombination aus überdurchschnittlichen Temperaturen und nur wenig Niederschlag sorgt heuer für eine denkbar schlechte Ausgangslage für weiße Weihnachten. Ab dem 20. Dezember nehmen die Unsicherheiten in den Modellen jedoch deutlich zu. Derzeit deuten sie auf eine zögerliche Abkühlung rund um den 4. Advent hin. Verantwortlich dafür wäre nach aktuellem Stand eine sich einstellende „Hoch-über-Tief“-Wetterlage, also mit einem umfangreichen Hoch nördlich der Alpen und einem abgetropften Tief über dem zentralen oder südlichen Mittelmeer. Diese Konstellation bringt im Alpenraum allerdings meist nur geringe Niederschlagsmengen. Die ohnehin schon geringe klimatologische Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland fällt nach aktueller Modelllage daher noch etwas geringer aus.

