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Neue Niederschlagsrekorde in Südösterreich

Der November 2019 biegt auf die Zielgerade ein, in manchen Orten Tirols, Salzburgs und Kärntens wird er als nassester November seit Messbeginn in die Geschichtsbücher eingehen. An manchen Stationen dürfte er sogar der niederschlagsreichste Monat überhaupt werden. Wir haben den Überblick…
Quelle: https://stock.adobe.com
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Die Wetterlage in den vergangenen 3 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß westlich von uns ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten.

Grafisch aufbereitet sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hotspot oder besser gesagt Wetspot war ganz klar Oberkärnten:

Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.
Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.

Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 723 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt! Mehr als 500 l/m² gab’s aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee:

Die nassesten Orte im November 2019 bislang.
Die nassesten Orte im November 2019 bislang.

Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November „nur“ 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind enorm. Auf der folgenden Grafik sind genau diese dargestellt. So hat es z.B. in Spittal an der Drau bislang schon 5-mal (in Grafik: 540%) mehr geregnet und geschneit als üblich!

Im Süden und Südwesten viel zu nass.
Im Süden und Südwesten viel zu nass.

Folglich können wir schon jetzt – eine Woche vor Monatsende – zahlreiche neue Novemberrekorde vermelden. Diese haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Bemerkenswert zwei Fakten:

  • mehr als 30 Stationen haben ihren Novemberrekord geknackt
  • Kals hat seinen 103 Jahre alten Rekord sogar regelrecht pulverisiert (alt: 176 l/m²  — neu: 275 l/m²)
Station Niederschlag November 2019 November-rekord Jahr Differenz zu Rekord
Spittal 474 303 2000 171
Sonnblick 482 319 2002 163
Mallnitz 456 316 2002 140
Virgen 269 150 2012 119
Feldkirchen 280 173 2010 107
Kals 275 176 1916 99
Weißensee 504 412 2000 92
Lienz 415 331 2002 84
Obervellach 433 352 2002 81
Millstatt 348 275 2000 73
Krimml 213 146 1966 67
Rauris 266 203 1947 63
St. Michael/Lungau 261 199 2000 62
Sillian 384 323 2002 61
Flattnitz 334 275 2000 59
Fresach 340 289 2000 51
Tamsweg 225 176 1996 49
Bad Bleiberg 379 332 2000 47
Mayrhofen 207 184 1979 23
Kornat 587 568 2002 19
Kanzelhöhe 270 253 2000 17
Gröbming 140 124 2007 16
Bischofshofen 138 123 2007 15
Pörtschach 243 239 2000 4
Zell am See 205 202 1947 3
Seckau 133 131 1893 2

Zudem stellten auch Arriach, St. Johann und St. Veit / Pongau, Mariapfarr, Murau und Bad Gastein neue Bestmarken für den November auf.

Auch in St. Jakob im Defereggental sowie in Döllach dürfte es einen neuen Novemberrekord gegeben haben, an diesen beiden Stationen gab es zuletzt allerdings leider Datenlücken.

Kommt da noch mehr?

Laut den Berechnungen des europäischen Wettermodells sind bis zum kommenden Wochenende und somit dem Monatswechsel in den betroffenen Regionen noch einmal 20 bis 30 l/m² zu erwarten. Nicht die Welt, aber ausreichend, dass noch ein paar weitere Stationen einen neuen Niederschlagsrekord aufstellen werden.

Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.
Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.

Quelle Titelbild: adobe stock

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