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Erneut schwere Unwetter mit Starkregen in Italien

Das Wetter in Italien kommt nicht zur Ruhe: Nach den heftigen Unwettern zu Wochenbeginn sorgt ein weiteres Mittelmeertief in diesen Tagen u.a. in Sizilien für kräftige Gewitter mit Starkregen und Sturzfluten. Seit Wochenbeginn kamen in Italien bereits mehr als 30 Menschen durch Unwetter ums Leben.
EUMETSAT UBIMET
EUMETSAT UBIMET

Anhaltender Tiefdruckeinfluss im Mittelmeerraum sorgt derzeit wiederholt für Unwetter in Italien. Der Kern von Tief XENA liegt aktuell an der Südspitze Sardiniens und weite Teile Italiens befinden sich unter dem Einfluss einer südlichen bis südöstlichen Höhenströmung. In Zusammenspiel mit der labilen Schichtung der Luft kommen besonders im Bereich der dem Wind zugewandten Küsten und Gebirgen teils ergiebige Regenmengen zusammen.

Sturzfluten in Sizilien

In den letzten 48 Stunden war vor allem Sizilien von gewittrigem Starkregen betroffen, so kam es in den Provinzen von Agrigent und Palermo zu ergiebigen Regenmengen und mindestens 12 Todesopfern. Bereits zu Wochenbeginn gab es in Norditalien schwere Unwetter, wir berichteten darüber u.a. hier: Tief VAIA: Orkanböen bis 200 km/h. Im Zuge der Unwetter kamen seit letzten Montag in Italien bereits über 30 Menschen ums Leben.

Anbei die nassesten Orte der letzten 48 Stunden in Sizilien bis Sonntag 6 Uhr:

  • Ribera (AG) 162 mm
  • Aragona C.da San Benedetto (AG) 154 mm
  • Menfi (AG) 150 mm
  • Contessa Entellina (PA) 145 mm

In den kommenden zwei Tagen fällt besonders an der Westküste zwischen Neapel und Grosseto, in Süden Kalabriens, im Osten von Sardinien und Korsika sowie im Bereich der Alpen kräftiger und teils auch gewittrig durchsetzter Regen.

Es gehen weitere Schauer und Gewitter nieder
Regenmengen in den kommenden 48 Stunden bis Montagnacht. © UBIMET

Mildes Mittelmeer

Es ist kein Zufall, dass der Mittelmeerraum besonders im Herbst mit Unwettern zu kämpfen hat: Einerseits kommt es in dieser Jahreszeit vermehrt zur Entstehung von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum, andererseits sorgt das Zusammenspiel aus Kaltluftvorstoßen aus Nordeuropa und milden Wassertemperaturen für eine labile Schichtung der Luft. Dabei gilt: Je wärmer das Wasser im Herbst ist, desto größer ist das Risiko für Unwetter.

Die Wassertemperaturen liegt seit Ende April über dem Mittel
Anomalie der Wassertemperaturen im Mittelmeer im 2018. © CEAM

Unwettersaison

Die im Zuge des Klimawandels zunehmenden Wassertemperaturen stellen für den Mittelmeerraum eine erhebliche Gefahr dar, da die Unwettersaison im Herbst tendenziell länger und intensiver wird. Ein Blick auf die Anomalien der Temperaturen des Mittelmeers zeigt, dass es heuer bereits seit Ende April nahezu durchgehend überdurchschnittliche Werte gibt. Auch der langjährige Trend der mittleren Wassertemperaturen seit 1982 zeigt nach oben.

Das Mittelmeer wird immer wärmer
Trend der Wassertemperaturen im Mittelmeer. © CEAM

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